Aufgewachsen in Buenos Aires, einem Schmelztiegel der Völker, erlebt Jorge Bergoglio schon früh den Zusammenprall zwischen Armut und Reichtum, und zu Zeiten der Militärdiktatur extreme politische Gewalt.Seine Herkunft hat ihn geprägt. Von Anbeginn seines Pontifikats lässt Franziskus keinen Zweifel daran, wohin die Reise geht. Er lebt vor, wie sich der Klerus verhalten soll. Demütig, mit wachem Auge für die Bedürftigen. Bischof und Diener Gottes, so lautet der alte Titel der Päpste. Franziskus interpretiert das so: Die Kirche soll für jeden sichtbar allen Menschen dienen, nicht nur den katholischen Gläubigen.Politisch äusserte sich Franziskus ambivalent. Während er bezüglich des Nahostkonflikts oft Klartext sprach, wurde der Papst für seine zögerliche Haltung bezüglich des Ukraine-Krieges kritisiert, wo er sich zu keiner Schuldzuweisung an Russland durchringen konnte. Und auch die Bemühungen der Kirchenreformbewegung in Deutschland in Richtung Frauenordination oder Abschaffung des Zölibats hat er mit dem Hinweis ausgebremst, Deutschland habe bereits eine reformierte Kirche, nämlich die protestantische.Weggefährten, Theologinnen, Vatikanisten und Journalisten lassen das Pontifikat des ersten Papstes vom anderen Ende der Welt Revue passieren.Ein Film von Peter Beringer